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Die Deutsche Telekom verfolgt mit ihren Content-Marketing-Aktivitäten vor allem das Ziel „Entertainment“. Tenor: wir stellen die technische Infrastruktur bereit – ihr, liebe Kunden, könnt darüber wunderbare Inhalte austauschen und konsumieren.

„Besondere Inhalte verdienen das beste Netz“, so brachte die Telekom zum Beispiel das Rührstück vom Mann im rosa Tütü unters Volk:

Von solchen besonderen Inhalten will der Bonner Konzern mit seinem Content Marketing einen Eindruck vermitteln und spannt dafür einen recht weiten Bogen zwischen den Telekom-Produkten einerseits und den Spaß- und Unterhaltungserlebnissen, die sie dem Benutzer bescheren sollen.

In bemerkenswertem Maße engagiert sich die Telekom im Bereich Musik. Ziemlich hochgestochen ist von der Telekom-Erkenntnis die Rede, dass „Musik als Matrix dienen kann, um über die Welt zu sprechen“. Etwas bodenständiger lässt sich feststellen, dass moderne IT-Technologien den privaten Musik-Konsum enorm verändert haben. Gerade junge Zielgruppen und darunter insbesondere junge Männer dürften für diese Kombination aus Marke, IT und Musik empfänglich sein. Weil Musik den Bauch, nicht den Kopf anspricht, eignet sie sich ideal, um Marken emotional aufzuladen und zu verankern:

  • Eine Marke der Telekom – Electronic Beats

    Die Online-Musik-Plattform „Electronic Beats“ gilt als anspruchsvolles Musikmagazin und wird von der Telekom finanziert. Es gibt Interviews und Portraits von Musikern und Produzenten zu lesen, die in Deutschland nicht unbedingt landläufig bekannt sind. Weiterhin bietet die Plattform Festival-Kalender und -Berichte und natürlich zahlreiche Audio- und Video-Features. Darüber hinaus finden natürlich aktuelle Themen – wie zum Beispiel der Tod David Bowies im Januar 2016 – breiten Niederschlag.

  • Mit ihrem Popmusik-Portal bewegt sich die Deutsche Telekom etwas näher am Mainstream-Geschmack. Hier gibt’s das volle Unterhaltungsprogramm Musik, und bei Jahrhundertereignissen wie dem neuen Star-Wars-Film auch dazu einen kleinen Beitrag. Durch Kooperation mit dem Musik-Streaming-Dienst Spotify kann man sich unzählige Playlists herunterladen. Und es gibt Berichte von den …
  • Telekom Street Gigs: Die Telekom bringt die „angesagtesten acts“ auf die Bühne, als da wären Coldplay, Adel Tawil oder Deichkind. Über ihre Street Gigs berichtet die Telekom breit auf der Website und in diversen Online-Communities.

Nicht nur musikalisch schmeichelt sich die Telekom an ihre Zielgruppen heran, sondern auch mit anderen Formaten:

Ratgeber und Unterhaltung bei Telekom Life

Das Online-Magazin „Telekom Life“ liefert Content-Marketing für die ganze Familie mit den Rubriken „Stars“, „Innovation“, „Musik“ und natürlich dem unvermeidlichen „Lifestyle“, zum Beispiel mit den immer wieder gern genommenen Koch- und Plätzchenrezepten. Bei den Weihnachts-Geschenkideen, die die Telekom hier außerdem präsentiert, finden sich diverse Telekom-Produkte (u.a. Smartwatch, Mehrfachladegerät, in-ear-Kopfhörer).

Das Telekom-Blog versucht sich im locker leichten Alltags-Ton, stellt Betrachtungen zur Umsetzung der Digitalen Agenda der Bundesregierung an aber auch zur Performance der Telekom Baskets. Außerdem liefert es aber auch viele Werbe-Beiträge zu Telekom-Produkten und –Services.

Welch hohe Bedeutung die Telekom dem Content Marketing beimisst, lässt sich übrigens auch daran ablesen, dass sie im Oktober 2014 ihre eigene Content-Marketing-Agentur „The Digitale“ ins Leben gerufen hat. „The Digitale“ betreibt kein Content-Marketing in eigener Sache, sondern bietet entsprechende journalistische, redaktionelle und Social-Media-Inhalte für Unternehmen, vor allem für deren digitale Kommunikationskanäle, an.

Im Gesamtüberblick merkt man den Content-Marketing-Projekten der Telekom deutlich an, dass der ehemalige Staatskonzern cool wirken will. Have fun, scheint seine deutlichste Botschaft an das Publikum zu sein. Ein gewisser Jugendkult schwingt dabei mit. Zu einem solchen Lebensstil passt es dann natürlich auch gut, immer am Puls der Zeit und der neuestes IT-Produkte (Smartphones, Tablets, Smart TVs…) zu sein. Von der bei anderen DAX-Konzernen viel beschworenen Nachhaltigkeit ist hier jedenfalls keine Rede.

© Die Zweite Aufklärung 2016

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