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In der modernen Welt gibt es vor allem Wasch-Salons, Auto-Salons und Friseur-Salons. Aber auch sie lebt noch: Die Salon-Idee des 18. Jahrhunderts, wo interessierte Menschen zusammenkommen, um politische, philosophische oder auch literarische Gespräche zu führen, kurz: um Geist und Geselligkeit zu vereinen.

Historischer Salon – bei Tageslicht Foto: J.P. Seitz/Pixelio.de

„Die zahlreichen Salons, die es in Paris gab, bildeten eigene Foren, in denen gesellschaftliche Ereignisse nicht nur diskutiert und besprochen wurden, sondern die selbst auch gesellschaftliches Ereignis waren“, schreibt Reinhard Blomert in seinem Buch Adam Smith Reise nach Frankreich (1765-67). „Die Salons waren gesellschaftliche Formen des ungezwungenen Treffens und stellten zugleich eine eigene gesellschaftliche Machtsphäre dar, die Machtsphäre des Geistes.“

An dieses Vorbild knüpft der im März 2011 ins Leben gerufene Salon „Die Zweite Aufklärung“ an. Dazu treffen alle sechs bis acht Wochen 15 bis 20 Interessierte in Berlin zusammen. Im Mittelpunkt der Salon-Abende stehen weniger tagesaktuelle Anlässe als vielmehr Themen der Zeit. Einer der regelmäßigen Teilnehmer oder ein externer Referent führt in das jeweilige Thema mit Kernthesen ein, anschließend diskutiert die Runde ausführlich. Um die klassische Salon-Atmosphäre abzurunden, darf dabei der Rotwein nicht fehlen.

Über all dem schwebt die Idee der Zweiten Aufklärung: Wir finden im kritischen Denken mehr Erfüllung als beim Shoppen, wir halten den zwischenmenschlichen Austausch für wertvoller als ein passives Dasein als Couch Potato. Wie diese „bessere Welt“ konkret aussehen kann und sollte, wird im Salon reflektiert. Was hier diskutiert wird, nimmt nicht selten bald danach Gestalt in Form eines Essays an.

Auch Salons haben ihre guten alten Sitten: Die Teilnehmer werden von den Veranstaltern persönlich eingeladen. Wer Interesse an einer Einladung hat, möge sich melden unter info@zweite-aufklärung.de.

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