7.5.2012 – Alles glatt über die Bühne gegangen! „Die Zweite Aufklärung“ hat am vorigen Freitag (4. Mai) erstmals ihren Medienpreis vergeben. Den Pokal holte sich die Fernsehjournalistin Sugárka Sielaff mit einem beeindruckenden Filmbeitrag für das renommierte TV-Medienmagazin „ZAPP“. Der „Sonderpreis Medienkritik“ – der erste seiner Art in Deutschland – ist eingebettet in den Alternativen Medienpreis, den die Nürnberger Medienakademie und die Stiftung Journalistenakademie in diesem Jahr zum 13ten Mal ausgerichtet haben. Für die aktuelle Runde gingen über 120 Bewerbungen ein.

Moderator Peter Lokk, Preisträgerin Sugárka Sielaff und Laudator Lutz Frühbrodt (v.l.)

Dabei lieferten sich die für den „Sonderpreis Medienkritik“ eingereichten Beiträge ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Jury hatte neben dem ZAPP-Beitrag kopperschlaeger.net, einen satirischen Politik-Blog, der vor allem durch seine außergewöhnliche, an die Arbeiten von Klaus Staeck erinnernde grafische Gestaltung gefiel, nominiert. Auf die Shortlist gelangten außerdem ein Internet-Projekt der aktuellen Springer-Volontäre zum Dauerbrenner Pressefreiheit, ein künstlerisch angehauchtes Video zum Thema Werbeversprechen und Konsumwahn sowie eine Videosatire über die TV-Allzweckwaffe Günther Jauch.

 

Preisträgerin filmt gegen schwarze Rollenklischees

Die Nase vorne hatte schließlich Sugárka Sielaff mit ihrem ZAPP-Beitrag über Afrodeutsche, die in Unterhaltungsfilmen vor allem des öffentlich-rechtlichen Fernsehens „typisch schwarze“ Klischeerollen übernehmen müssen – als Asylanten, Zuhälter, Hausdiener oder bestenfalls noch als US-Soldaten. Die Laudatio auf Frau Sielaff hielt Prof. Dr. Lutz Frühbrodt, der zusammen mit Annette Floren „Die Zweite Aufklärung“ ins Leben gerufen hat. Die feierliche Preisverleihung fand am Freitagabend im Bildungszentrum der Stadt Nürnberg mit rund 80 Gästen statt..

Sugárka Sielaff hat ein Preisgeld von 500 Euro erhalten. Mindestens genauso wichtig dürfte für sie aber die persönliche Motivation und die gesteigerte Reputation durch den Preis sein. Denn für Frau Sielaff sollte es so hoffentlich leichter werden, ihre Filmprojekte, die sich oft mit ethnischen Minderheiten beschäftigen und nicht immer leicht verkäuflich sind, noch besser bei Redaktionen unterzubringen. Schon jetzt hat Sugárka Sielaff sehr viel Medienresonanz erhalten – zahlreiche Medien haben über sie und den Medienpreis berichtet und Interviews mit ihr gebracht.

 

Ziel: Die Graswurzel-Medienszene stärken und vernetzen

Mit dem Sonderpreis Medienkritik zeichnet „Die Zweite Aufklärung“ Journalisten aus, die Fehltritte und Fehlentwicklungen von Medien aufdecken und thematisieren. Ausgezeichnet werden können journalistische Beiträge aus den Sparten Video, Audio, Print und Internet, aus etablierten wie aus alternativen Medien. Auch im kommenden Jahr wird „Die Zweite Aufklärung“ wieder ihren Sonderpreis Medienkritik verleihen.

Neben dem Sonderpreis Medienkritik wurden acht weitere journalistische Projekte mit Preisgeldern von jeweils 500 Euro bedacht. Prämiert wurde unter anderem ein Film, in dem die Autoren ehemalige Insassen des Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen in Berlin mit ihren ehemaligen Über- und Bewachern zusammenbringen – mit teils überraschenden Wendungen. Der Film war beim öffentlich-rechtlichen Infokanal „Phoenix“ zu sehen.

Die große Mehrheit der ausgezeichneten Projekte und Beiträge stammt jedoch aus der Graswurzel-Medienszene. Auf diesem Wege sollen sie mehr Öffentlichkeit bekommen. Denn die etablierten Medien berichten ausführlich über den Alternativen Medienpreis. Aber auch die alternativen Medien können sich auf diesem Wege besser vernetzen. „Die Zweite Aufklärung“ möchte einen aktiven Beitrag dazu leisten.

© 2012 Die Zweite Aufklärung/Fotos: Lutz Frühbrodt und Annette Floren

 

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